Bleiben oder Gehen?

 

Die meisten Paarbeziehungen in der Krise lassen sich wieder entwickeln und fördern, wenn beide Partner den Willen zur Veränderung haben. Manchmal aber entsteht eine Situation, in der Sie oder Ihr Partner unsicher sind, ob Sie die Beziehung fortführen wollen. Bleiben oder Gehen? Loslassen oder Bewahren? Hier ist Ziel der Beratung, Ihnen die Entscheidungsfindung zu erleichtern.

 

 

Was hilft, wenn die Trennung endgültig ist?

 

Trennungsituationen werden fast immer als starke psychische Belastung wahrgenommen. Nicht ohne Grund: Trennungen sind oft mit großen Veränderungen, schmerzhaften Verlusten, ungleichen und ungerechten Loslösungsbilanzen verbunden.

 

Eher selten sind sich beide Partner zur gleichen Zeit darüber einig, die Beziehung zu beenden. In vielen Fällen geht der Trennungswunsch von einem Partner aus. Wer zurückbleibt, erlebt Leid, fühlt sich zerrissen zwischen Wut und Selbstzweifel, Hilflosigkeit und Hass. Oft scheint es kaum möglich, auf die trennende Erfahrung anders als mit Schuldvorwürfen zu reagieren.

 

Bewältigung beginnt, wenn es gelingt, die Endgültigkeit der Trennung anzunehmen und zu akzeptieren. Dazu gehört, die eigenen Anteile an der Entwicklung zu betrachten, die positiven Aspekte des gemeinsamen Lebens zu würdigen, Abschied zu nehmen, Trauerarbeit zu leisten. Es meint aber auch: sich mit persönlichen Wünschen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen, Handlungsalternativen zu entwickeln, neue Ziele zu definieren. Wer Kraft und Mut findet, die Energie der Trennungssituation so zu nutzen, dass die Chance auf eine veränderte Lebensperspektive entsteht, kann die Krise aktiv überwinden. Doch Geduld: Prozesse wie diese brauchen ihre Zeit. Ein gebrochenes Herz heilt langsam. In der Regel, so haben Forscher herausgefunden, gehen zwei bis drei Jahre ins Land, ehe eine Trennung endgültig bewältigt ist.